Sinn²-Nutzer B in Stuttgart

Deutscher Mobilitätspreis 2019 für Projekt des IEV

8. August 2019 / Ulrich Rentschler

Sinn² – Die Zwei-Sinne-Fahrgastinformation ist einer der 10 Best-Practice-2019-Preisträger
[Bild: VWI Stuttgart GmbH]

Wenn Blinde und sehbehinderte Personen den ÖPNV nutzen wollen, stehen sie vor besonderen Herausforderungen. Nicht selten fehlt eine barrierefreie Infrastruktur, die ihnen dies ohne die Unterstützung Dritter ermöglicht. Dabei ist die Gewährleistung einer gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben und die Ermöglichung einer selbstbestimmten Lebensführung ein wichtiges gesellschaftspolitisches Ziel.

Mit dem Projekt „Sinn² – Die barrierefreie Zwei-Sinne-Fahrgastinformation“ wurde die Grundlage für eine landesweite, barrierefreie und echtzeitfähige Fahrgastinformation geschaffen. Die im Rahmen des Projekts entwickelte Sinn²-App berücksichtigt das sogenannte Zwei-Sinne-Prinzip, sodass mindestens zwei der drei Sinne Hören, Sehen und Tasten angesprochen werden. Insbesondere im ländlichen Raum ist eine derartig angelegte Sinn²-App von Bedeutung, da die dortigen ÖPNV-Angebote zunehmend flexibilisiert werden (zum Beispiel durch Rufbusse) und die selbstständige Fortbewegung über eingeübte Muster unter Umständen nicht mehr funktioniert.

Die Erstellung der Sinn²-App erfolgte gemeinsam durch das Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen (IEV) der Fakultät und die Verkehrswissenschaftliches Institut Stuttgart GmbH sowie - als sozialwissenschaftlicher Partner - das Institut für angewandte Sozialwissenschaften des Zentrums für kooperative Forschung der DHBW Stuttgart. Das Verkehrsministerium des Landes Baden-Württemberg förderte das Projekt im Rahmen des Förderschwerpunktes „Nachhaltig mobil: Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis“.

Zum Preis: Mit dem seit 2016 vergebenen Deutschen Mobilitätspreis machen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur intelligente Mobilitätslösungen und digitale Innovationen öffentlich sichtbar. Damit setzen sie Impulse für den Standort Deutschland. Die Chancen der Digitalisierung für die Mobilität von morgen sollen aufgezeigt werden, weshalb u. a. auch die Deutsche Bahn und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen Partner des Wettbewerbs sind. Jedes Jahr werden im Bereich Best Practise zehn Preise vergeben.

Informationen zum Projekt auf den Seiten des deutschen Mobilitätspreises

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