Lösungen im Klimawandel aus der Bauphysik

5. Februar 2021 / Julia Sill+HKom+kur

Mitarbeitende aus dem Institut für Akustik und Bauphysik (IABP) der Fakultät präsentieren eine interaktive Online-Reihe BUILDING A CLIMATE POSITIVE FUTURE TOGETHER. Unter dem Thema „Gemeinsames Bauen an einer klimapositiven Zukunft“ finden bis in den April hinein öffentliche Impulsabende statt.
[Bild: IABP]

1. Abend: Urbane Bauphysik und Klimawandel

Die Auftaktveranstaltung am 2. Februar 2021 unter dem Thema URBANE BAUPHYSIK UND KLIMAWANDEL regte zahlreiche Teilnehmende an, sich mit urbaner Bauphysik und Klimawandel auf politischer wie persönlicher Ebene auseinanderzusetzen. Über 140 Zuhörerinnen und Zuhörern bekamen einen Überblick zu den Inhalten und Zielen der Dialogreihe. Durch eine Vielzahl an Fragen aus dem Publikum im Anschluss an die Inputvorträge fand ein spannender Dialog und Austausch statt.

„Sie haben einen Handlungsspielraum“, rief Linda Meier, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Akustik und Bauphysik ihren Zuhörerinnen und Zuhörern in Erinnerung. Gemeint ist der Handlungsspielraum, den jede und jeder einzelne angesichts des Klimawandels hat. Jener Spielraum, ob man auf dem Balkon nur einen Grill oder blühende Kräuter stellt. Jener, ob man lieber ins sofort sichtbare neue Badezimmer oder in den langfristigen Klimaschutz investiert. Jener, ob man einen Baum vor die Fassade pflanzt, welchen Baum man pflanzt und an welche Fassadenseite man ihn pflanzt.

Denkanstöße, Austausch, Lösungen

Das ist nur ein Querschnitt der Themen, die am 2. Februar auf dem Tableau standen, als Prof. Philip Leistner erstmals zur Online-Dialog-Reihe um klimapositives Bauen am Abend lud. Der Dialog „soll auf motivierende Weise Denkanstöße liefern, Lösungen aufzeigen und den Austausch zwischen gesellschaftlichen Gruppen fördern“, heißt es in der Einladung. Tatsächlich setzten sich – wie die interaktive Umfrage zu Beginn zeigte – die über hundert Besucherinnen und Besucher aus Studierenden, vor allem aber auch vielen Berufstätigen zusammen. Viele kamen aus Stuttgart, andere aus ganz Baden-Württemberg und sogar über die Landesgrenzen hinaus. Über Klimawandel allgemein fühlten sie sich nach eigener Einschätzung gut informiert, auch über die Folgen. Über Möglichkeiten zu handeln wussten sie dagegen weit weniger Bescheid. Genau an diesem Punkt setzt die Online-Reihe an, die noch bis April fortgesetzt wird und auch von Neuhinzukommenden besucht werden kann.

Mit klimapositivem Bauen gegen Artensterben und soziale Ungerechtigkeit

Leistner und Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen aus seinem Institut – neben Meier auch Adrian Eitle und Pia Krause – machen Handlungsmöglichkeiten konkret. „Es besteht kein Wissensdefizit, es besteht ein Handlungsdefizit“, fasste Meier am ersten Abend zusammen und belegte anhand von Zahlen und Berechnungen, welche Maßnahmen notwendig und auch möglich sind, um den CO2-Ausstoß zu verringern und dadurch beispielsweise Artenvielfalt zu erhalten. Dass Klimapositivität beim Bauen zudem mit weltweiter sozialer Gerechtigkeit zu tun hat, wurde überdies deutlich. Selbstredend berührt das neben der persönlichen auch die politische Ebene. Konkretionen wurden dabei in bereits angebahnten Maßnahmen der Universität Stuttgart sichtbar. Vorgetragen wurden sie von David Kopp, der als Nachhaltigkeitsreferent der Studierendenvertretung stuvus nicht nur eine studentische Perspektive, sondern auch einen guten Überblick über die Nachhaltigkeitsstrategie der Universität geben konnte.

Die Vorträge stellen wir Ihnen hier zur Verfügung:

 

2. Abend: Menschen, Hitze und urbane Strukturen

Am 09. Februar 2021 fand die zweite Veranstaltung der Dialog-Reihe BUILDING A CLIMATE POSITIVE FUTURE TOGETHER unter dem Thema MENSCHEN, HITZE UND URBANE STRUKTUREN statt.

Über 100 Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten die Veranstaltung. Die Referierenden gaben einen Überblick zu den Besonderheiten des thermischen Empfindens von Menschen sowie des Hitzestresses in urbanen Räumen im Zuge des Klimawandels.  Bauphysikalische Auswirkungen und Maßnahmen zur Verbesserung des urbanen Wohn- und Aufenthaltskomforts wurden aufgezeigt. Fragen nach Förderungen, dem Stand der Technik sowie Möglichkeiten zur Sanierung und Klimawandelanpassung durch bspw. blau-grüne Infrastrukturen wurden aufgegriffen und fleißig kommentiert.

Die Vorträge stellen wir Ihnen hier zur Verfügung:

 

Weitere Veranstaltungen: Mitmachen!

Mit beachtlichem Engagement schaffen die Veranstaltenden einen Raum für Information und Austausch. „Es ist ein Experiment mit offenem Ausgang“, sagte Leistner und konnte sich dabei gut vorstellen, dass sich aus der Online-Reihe heraus Netzwerke knüpfen und Initiativen bilden können.

 

 

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